Jetzt ist die Zeit für Wurzeln, Knollen, Rüben und Co. Das sieht man auch ganz schön in der Bloggerwelt - überall tauchen grad Rezepte auf für alte Gemüsesorten, Wurzeln, Knollen, Rüben und Rettichen: hier bei Claudio, da bei Robert, bei Eline, bei der Turbohausfrau, bei Mittag bei Mutti, bei Andy, bei Magentratzerl, bei Frau Ziii usw. Die Wintergemüse erleben eine Renaissance, wo sie doch in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts so ziemlich in Vergessenheit geraten sind. Damals hatte man Mühe, irgendwo Pfälzer Karotten (gelbe Karotten) zu kriegen, von Petersilienwurzel oder Pastinaken ganz zu schweigen. Einzig Karotten, Knollensellerie und Randen gab es immer.
In der Wildeisen-Kochzeitschrift, die das Küken am Wochenende von meiner Tante bekommen hatte, fand ich ein Rezept für einen Petersilienwurzel-Linsen-Eintopf. Ich habe das Rezept ein bisschen an meine Vorräte angepasst.
Der Eintopf hat uns alle mehr als begeistert - das Rezept las sich nämlich eher langweilig, fand ich zumindest beim ersten Überfliegen. Aber auf dem Foto sah es so fein aus, dass ich das auch wollte. Sogar der Junghahn, der findet, Linsen seien Vogelfutter und Eintöpfe könnten ihm eigentlich gestohlen bleiben, schaufelte drei Teller voll in sich rein und brummte Zustimmung in den noch nicht vorhandenen Bart auf die Frage, ob es schmecke.
Rezept für 4 Personen
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
5 Petersilienwurzeln
4 mittelgrosse festkochende Kartoffeln (hatte nur mehligkochende der Sorte Laura)
3 mittelgrosse Karotten
1 kleine Pastinake
4 grosse Champignons
1 Scheibe frischen Ingwer
1 Teelöffel frisch gemahlener Kreuzkümmel
200 g Linsen (ich hatte noch kleine Alb-Leisa von Sybille)
ca. 7 bis 8 dl Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer aus der Mühle
eine Handvoll gehackte Petersilie
zwei kleine Lauchzwiebeln
1 Becher sauren Halbrahm
Olivenöl
Zwiebel, Ingwer und Knoblauch hacken, Petersilienwurzel, Karotten, Kartoffeln und Pastinake schälen und würfeln. Champignons sechsteln. In einem grossen Topf die Zwiebel andünsten, dann die Gemüse beifügen und mitdünsten. Kreuzkümmel, Ingwer, Knbolauch und Linsen beifügen und alles unter Rühren dünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen (Wildeisen löscht mit Noilly Prat ab - hatte ich aber grad keine Lust drauf), Lorbeerblatt dazu und etwas einkochen lassen. Dann die restliche Gemüsebrühe dazu giessen.
Wer grosse Tellerlinsen hat, beginnt mit den Zwiebeln und Linsen, löscht ab und lässt die Linsen 10 Minuten köcheln und gibt erst dann die Gemüse dazu, damit Linsen und Gemüse gleichzeitig gar werden. Mit den kleinen Alb-Leisa war das nach meiner Methode kein Problem, die waren genau mit den Gemüsen gleichzeitig gar (nach ca. 15 Minuten).
Evtl. muss zwischenzeitlich ein bisschen Brühe nachgegossen werden. Bei mir war die Flüssigkeit zum Schluss fast ganz weg. Anrichten in Suppenteller, mit einem Löffel Sauerrahm garnieren und mit gehackter Petersilie und ein paar Lauchzwiebelringen garnieren.